Nahe des Schöneichenrichtweges in Abt. 34 des Staatswaldes bei Kronau, jedoch jenseits der Autobahn A5 kündet seit fast 200 Jahren ein Gedenkstein vom schrecklichen Tod eines Forstgehilfen. Der „Zipperlin-Gedenkstein“ auf Gemarkung Kronau wird vom Heimatverein Kronau, der sich der Erhaltung und Pflege der heimischen Kleindenkmäler satzungsmäßig verschrieben hat, immer wieder gereinigt, die Inschrift leserlich und die kleine Anlage rund um die Stein-Stele wieder begehbar gemacht.
Besucher des Memorials dürfen gerne etwas länger verweilen, zumal zwei Kronauer Unternehmer schon vor Jahren einen Tisch und zwei Bänke gestiftet und installiert haben. Die Bankbeplankung aus Holz war nunmehr ziemlich verrottet und wurde jetzt durch wetterfeste Bohlen aus Recycling Material ersetzt.
In den Anrainer Gemeinden des Lußhardt – Waldes Kronau, Kirrlach, St. Leon, Langenbrücken, Weiher, Forst und Hambrücken erzählt man sich und den Kindern noch heute die authentische gruselige Geschichte des Mahnmals, nach der am Dreikönigstag des Jahres 1827 der Jagdgehilfe Sebastian Zipperlin von einem Wilderer erschossen wurde. Die abgeschlagene Säule kündet von seinem jungen unvollendeten Leben und trägt folgende Inschrift:
„Denkmal der Liebe und der Trauer, geweiht dem Andenken an Sebastian Zipperlin, gewesener Forstgehülfe in Kronau, gebürtig von Rohrbach am Gieshübel, den am 6. Januar 1827 auf dem Wege der Pflicht und Diensttreue an dieser Stätte der vielfach betrauerte Unfall ereilte, der ihn nach schwerem Leiden einem innig bedauerten frühen Todt in die Arme geführt“.
In blumiger Sprache wurde der junge Forstgehilfe und die Trauer um ihn beschrieben, zumal der Todesschütze nicht erkannt wurde.
Der Platz im schönen grünen hohen Mischwald lädt trotz des traurigen Geschehnisses zum gemütlichen Verweilen ein und ist zu Fuß oder mit dem Fahrrad gut zu erreichen.